Präambel
Die Landwirtschaft des Belehofs ist eine von KonsumentInnen und ProduzentInnen gemeinsam getragene Landwirtschaft, die sich für die Entwicklung einer vielfältigen und nachhaltigen landwirtschaftlichen Kultur einsetzt. Es finden sich darin Menschen, denen eine biologische, regionale und saisonale Ernährung mit vitalem Gemüse ein Anliegen sind.
Betreiber und MitarbeiterInnen des Belehofs sorgen gemeinsam mit aktiven KonsumentInnen dafür, dass dieses Ziel erreicht wird. Die Umsetzung erfolgt in der Gemeinsamkeit, in der die Beteiligten ihre unterschiedlichen Fähigkeiten und Potenziale einbringen. Dabei ist jeder zur Mitarbeit herzlich eingeladen, doch niemand ist dazu verpflichtet.
Der Belehof ist eine Gemeinschaft nach dem Vorbild der Solidarischen Landwirtschaft (SOLAWI). Die Idee ist, gemeinsam mit engagierten AbnehmerInnen eine andere Form der Landwirtschaft zu gestalten. Zentrale Teile dieser Vereinbarung betreffen die praktische Umsetzung der Verteilung der hergestellten Produkte sowie den Ausgleich für die Produktion und Verteilung in Form von Geld.
Dabei ist der Belehof nicht von Wettbewerbsdenken und Profitorientierung geprägt, sondern von solidarischem Teilhaben.
1. Betreiber der Landwirtschaft am Belehof
Die Landwirtschaft des Belehofs wird als Erwerbsgemeinschaft von Katharina Haider, Michael Chiari, Carla und Lucas Ende geführt. (Alle sind Belehof-BewohnerInnen)
2. Aufgaben und Ziele – Für was stehen wir?
a) Der Belehof arbeitet auf Grundlage ökologischer Grundsätze nach Bio-Austria-Richtlinien. Das Schließen von Kreisläufen und das Gestalten eines vielseitigen Organismus sowie der Aufbau der Bodenfruchtbarkeit ist ein zentrales Motiv der Arbeit des landwirtschaftlichen Betriebs.
b) Das Bemühen der SOLAWI am Belehof ist es, für die Mitglieder von Anfang Mai bis Dezember eine vielfältige, qualitativ hochwertige und nachhaltig produzierte Gemüse- und Kräuterversorgung sicherzustellen.
c) Die AbnehmerInnen finanzieren mit ihren Beiträgen das Jahresbudget für die Gemüseproduktion. Sie ermöglichen mit ihrem Beitrag auch eine angemessene Entlohnung für die MitarbeiterInnen des Hofes.
d) Das gemeinsame Interesse gilt einer nachhaltig betriebenen Landwirtschaft und der Entwicklung einer zukunftsfähigen landwirtschaftlichen Kultur. Die Betreiber bemühen sich, ein reichhaltiges Angebot zur Verfügung zu stellen. Mögliche Ernteausfälle durch höhere Gewalt (z.B. durch Hagel, Sturm, Schädlinge etc.) wirken sich auf die Größe der Ernteanteile aus und berechtigen nicht zur Rückforderung bzw. zur Aussetzung von Ernteanteilszahlungen.
Für Wünsche und Anregungen der AbnehmerInnen sind die Betreiber offen.
Es ist geplant über 45 verschiedene Gemüsearten und Kräuter anzubauen. Auch innerhalb einer Gemüseart versuchen wir verschiedene Sorten zu kultivieren. Die Tabelle zeigt unterschiedliche Erntefenster der Gemüsesorten:
Folgende Gemüsesorten werden wir 2023 anbauen: Verschiedenste Salate, Radieschen, Spinat, Knoblauch, Jungknoblauch, Kohlrabi, Mangold, Fenchel, Fisolen, Zwiebel, Frühlingszwiebel, Erbse, Zuchini, Tomaten, Gurke, Paprika, Weißkraut, Rotkraut, Brokkoli, Karfiol, Wirsing, Grünkohl, Kohlsprossen, Karotten, Rote Rüben, Lauch, Melanzani, Erdkirsche, Kürbis, Stangensellerie, Süßkartoffel, Chinakohl, Endivie, Pastinake, Knollensellerie, Radiccio, Vogerlsalat, Zuckerhut, Asia-Salate, Pak-Choi, Winterportulak, Rucola, Ingwer, Petersilie, Schnittlauch, Dill, Koreander, Basilikum.
Wir bauen keine Kartoffel an, da unser Boden dazu nicht geeignet ist und wir (noch) nicht über die geeignete Maschinenausrüstung verfügen. Kartoffel, sofern sie im „Kistl“ sind, kommen daher von unserem Partnerbetrieb.
3. Durchführung
a) Die AbnehmerInnen erhalten von Anfang Mai bis Dezember, wöchentlich oder 14-tägig erntefrisches Gemüse und frische Kräuter der Saison. Gängige Gemüsesorten sollten stets in ausreichender Menge für alle AbnehmerInnen vorhanden sein. Raritäten und aufwendig zu produzierenden Kulturen werden anteilsmäßig verteilt.
b) Die ErnteteilerInnen decken die Kosten der Gemüseproduktion für jeweils ein Wirtschaftsjahr. Solange sich nicht genügend ErnteteilerInnen zusammengefunden haben, werden etwaige Überschüsse direkt ab Hof, auf Märkten und an die Gastronomie verkauft.
c) Die Abholung des Gemüses kann an 2 Standorten erfolgen.
am
Freitag von 11-16 Uhr, in Rutzenmooser Ring 12, 4845 Rutzenmoos,
oder am Mittwoch während des Wochenmarkts in Vöcklabruck.
Ein weiterer Standort in Schörfling und/oder Gmunden wird evt. noch in Erwägung gezogen, sofern sich ausreichend InteressentInnen von dort melden.
d) Der Hof soll auch als sozialer und kultureller Kommunikationsraum dienen.
4. Finanzen/Kosten
a) Die Höhe des Beitrags richtet sich nach dem Finanzbedarf des Hofes und dem Gemüsebedarf der AbnehmerInnen.
Das aktuelle Budget kann jederzeit angefordert und eingesehen werden. Auf der Einnahmen- und Ausgabenseite stehen jeweils ca. 70.000 Euro. Das Ziel ist es, ca. 2 Vollarbeitskräfte
b) Preisgestaltung: wir versuchen dieses Jahr eine variable Preisgestaltung. D.h. eine Ernteanteil hat einen Mindestpreis („Der Fixe“) pro Jahr, damit wir unsere Kosten decken können.
Wer aber möchte und kann, darf auch mehr bezahlen. Daher die Möglichkeit für den „Fairen“ und den „Nachhaltigen“ Ernteanteil.
c) Die Beiträge können in monatlichen Raten oder in einer Saisonrate geleistet werden.
Eine Saisonrate am Anfang der Saison ermöglicht uns ein gutes Abdecken aller Kosten, die v.a. zu Beginn anfallen, wie Jungpflanzenkauf, Pacht, Versicherung, Geräte- und Anlageninstandhaltungen bzw. – anschaffungen.
5. Urlaubsvertretung
Die Beiträge sind auch dann fristgerecht zu leisten, wenn das Mitglied urlaubsbedingt abwesend ist. In diesem Fall sollte sinnvollerweise ein/e Urlaubsvertreter/in gefunden werden. Die Wahl dieser Ersatzperson bleibt jedem Mitglied ebenso selbst überlassen wie